Alice stieg über den Zaun in die Weide. Die saftig grüne Wiese schlug in dieser Böe wellen und die Kühe, die sonst hier weideten,
kauerten sich alle im bedachten Unterstand zusammen. Alice, in mehreren Kleiderhüllen umschlang ihren körper fest mit den Armen.
Es war bitterkalt und der Wind verstärkte diesen Zustand. Alice lehnte sich gegen die Böe, die sie beinahe mitriss. Ihr Haar schlug in
alle Richtungen und sie selbst rang um Luft. Immer wenn sie nach Luft japste, füllte die anbrandende Luft schlagartig ihre Kehle. Sie
stemmte sich gegen den Wind, das Gesicht dem Winde abgeneigt, so, dass ihr Haar ins Gesicht wehte. Schritt für Schritt watete sie
durch die vom Regen aufgeweichte Erde, als der Wind abklang. Sie hatte ihr Ziel erreicht.
Einen Viehunterstand, bewohnt von Kühen. Sie lagen alle auf den Bäuchen. Es dämmerte inzwischen und Regentropfen fielen auf
das an deren Rändern tropfende Wellblech - Dach. Ob sich wohl Alice zu ihnen gesellen dürfe?
Sie ging das Risiko ein und kauerte sich an einer schwarz - weiss gescheckten Kuh, deren Fell wärmend und deren Herzschlag
beruhigend wirkte. Genau das Richtige für die vor Kälte und Sorge bebenden Alice.
Die restlichen Kühe beachteten sie gar nicht. Wie sollten sie auch, denn sie lagen auf ihren Bäuchen und schliefen. Alices Kehle war
ausgetrocknet. Auf dem Weg von der Arbeit gab ihr schwarzer Fiat auf halber Strecke den Geist auf, was ja nur halb so schlimm
gewesen wäre, wenn er nicht unbedingt mitten in der Pampa anhalten musste und ihr Handy war ihr Morgens in die Toilette gefallen,
warum es keinen Mucks von sich gab.
Ausserdem kam noch, dass aufgrund der Hektik im Büro der aus einer Termoskanne getrunkene Kaffe, das letzte Getränk des
Tages war.
Alice kriegte vor Durst kein Auge zu. Es war sichtlich unbequem, irgend etwas hartes lag unter ihr. Sie fasste sich in die
Jackentasche und kramte eine rote Termoskanne hervor. Leer, wie viel sie doch dafür geben würde, diese zu füllen. Sie hievte sich
auf ihre Beine. Ein Wassertank, ihre Rettung! Sie füllte hastig die Termoskanne und führte das Wasser bereits begierig zu Munde,
als sie deren verdächtigen Gestank bemerkte. Nase rümpfend schüttete sie das Wasser in den Schlamm. Ihre trockene Kehle zog
sich bereits zusammen, als sie den prallen Euter der schwarz - weissen Kuh bemerkte. Kurzerhand entschloss sie, das wärmende
Tier nun auch noch als Nahrungsquelle zu nutzen und den vor Milch beinahe platzende Euter zu melken...
Was konnte schon dabei passieren, dachte sie sich, schliesslich waren deren Hörner bereits gestutzt. So stülpte Alice die Kanne um
eine Zitze, umschlang sie mit allen Fingern und zog mit voller Kraft. Ein reissendes Geräusch. Die Kuh klagte muhend vor schmerz
und rang sich auf alle Viere, die möchtegern - Bäuerin mit einem kräftigen Tritt von sich stossend. Alice stürzte schreiend, mit dem
Gesicht in die schlammige Erde. Ihre gedanken schienen in der Luft umherzuschwirren. Sie warr zwar noch benommen, doch
jedenfalls musste sie von hier fort. Ein warmer tropfen fiel auf ihren Nacken und sie fühlte den festen Atem aus den Nüstern der
sabbernden Kuh. Sie wagte es nicht sich umzudrehen, sondern versuchte, sich im Dreck davon zu robben, als sie irgendwo hängen
blieb. Etwas hatte ihren rechten Fuss gepackt und den ganzen Körper leicht angehoben. Ihr Oberkörper war immer noch im Dreck
gelegen. Sie drehte sich und sah ihrem schlanken Körper entlang. Ihre Hüften waren bereits in den verdreckten Jeans angehoben
und ihre Beine mündeten, in dem vom darin befindlichen Körper, pfausbackigen, schwarzweissgescheckten Kuhkopf. Dieser kaute
gleichgültig auf ihrem Fuss herum und leckte ihn dazwischen ab. Sie strampelte, um dem Biest zu entkommen, worauf die Kuh sich
langsam kauend die Beine hocharbeitete. Alice kreischte, als ihr deren barbarische Absichten klar wurde. Wenn sie es jetzt nicht
schaffen würde sich der Kuh zu entziehen, würde sie die Kuh verschlingen und auf eine solche Idee würde kein hilfsbereiter Bauer
kommen. Die Kuh stopfte sich langsam die Beine in den Rachen. Alices Hosen waren warm durchnässt, als das Tier genüsslich auf
der Taillie herumkaute. Ein fleischiger Fremdkörper strich langsam über die weibliche Silouette ihrer Hüften. Beinahe wäre ihr das
schon angenehm vorgekommen, würde sie nicht gerade von einer KUH (*)verschlungen!
Der aus der Schnauze hervorlugende Torso Alice's wurde nun vollständig in die Luft gehoben. Nun bereute sie ihren
Gewichtsverlust und als ob die Kuh das bemerkte, liess sie ein triumphierendes "Muuuh!", erklingen. Nun reichte es ihr. Mit aller
verbliebenen Kraft hievte sie sich gegen den Kiefer des Tieres, befreite die Hüfte aus den Fängen der Kuhschnauze. "mit vollem
Mund spricht man nicht, Drecksvieh". Dumpf aufprallend schlug sie mit geballter Faust gegen ein Kuhauge, worauf die Kuh den
Kopf in den Nacken legte. Alice hielt sich an der glitschig schwarzen Schnauze des Tieres fest, schlipfte aber ab und fiel in den weit
geöffneten Rachen des Viehs. Ihre Arme waren angewinkelt und die Silouette der Frau war immer noch in Hals und Wangen
sichtbar. Sie versuchte sich im Rachen der Bestie zu halten. Die Kuh versuchte, das Mahl die Speiseröhre hinunter zu befördern.
Alice bemerkte eine rollende Bewegung auf ihrem Körper und Armen, doch hielt sie sich mit Erfolg im Magen abstossend oben,
auch, wenn einzig ihr Kopf im Kuhrachen festhing. Ihr Haar hing noch leblos aus der Schnauze des Tieres, welches mit den
zusammengebissenen Zähnen leicht an der Kopfhaut zog. Die Kuh bemerkte den widerpänstigen Happen, der ihr noch aus der
Schnauze hing. Doch was sollte sie dagegen machen?
So setzte sie sich holpernd in bewegung. Im Inneren rüttelte es, wie in einem hydraulischen Flugsimulator. Auch, wenn es im nach
Stroh und Kuh stinkenden Rachen pechschwarz war. Mit jedem Schritt schlug ihr Kopf gegen die Zähne. Es war äusserst
unbequem, aber warm.
Als Alice die Hoffnung, jemals wieder Tageslicht zu sehen aufgab, schien ein Licht den Gaumen des Tieres rosa zu erhellen. In der
Kuh verformte sich Alice zu einem Bogen, als sie begann, zu grasen. Langsam robbte sich die Frau der Kuh wieder aus der
Speiseröhre, als das Tier mit einer Bewegung ihren Kopf hob und alles in ihrem Maul befindliche herunterschluckte. Alice hatte
aufgegeben. Ihr Kopf wurde von der Speiseröhre in den Magen des Tiers geschoben. Vom Gras verschmiert schloss Alice in der
Speiseröhre ihre Augen. Sie wollte nicht Zeuge sein, wie sie sich gurgelnd in der Magensäure auflöste...
Ende?
(*) Anmerkung des Autoren: WTF?!!