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=== Wal-Purge - isst acht! ===
 
Marina war ein Walmädchen, kein echter Wal, sondern ein Monstermädchen mit einigen Besonderheiten, die einen Bartenwal ausmachten: Sie hatte unheimlich weite Backen, in denen sie mehr als ihr eigenes Gewicht aufnehmen konnte, und konnte unheimliche Mengen verspeisen. Die zwei Sachen, die sie mit den Barten, die sie statt Zähnen hatte, und dem engen Schlund eines Filtrierers dabei aber nicht konnte, war zu kauen, und, im Gegensatz zu anderen Pred-Spezies, große Beute am Stück zu verschlingen.
 
So war sie in ihrer Schule das Ziel des Spottes, und auch wenn sie kräftig war, und die anderen Schüler, die sie drangsalierten mit Leichtigkeit in ihren Mund stecken konnte, der letzte Schritt, sie ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen, indem sie sie ihre enge Speiseröhre hinunter presste und somit ihre Sorgen in Magensäure zu ertränken war ihr verwehrt. Im Gegenteil, die schlimmsten Mobber legten es gerade darauf an, und für Neulinge an der Schule wurde es zu einer Mutprobe, sie so weit zu reizen, bis sie sie schnappte, und es wurden Wetten darauf abgeschlossen, wie lange sie sie diesmal in ihren Backen behielt.
 
So ging das bis zu ihrem Abschlussjahr, und nur ein Schüler, der ein Jahr vorher zugezogen war, hatte noch nicht die Bekanntschaft mit ihrer Mundhöhle gemacht. Dustin, so hieß er, war ein zurückhaltender Menschenjunge, nett und freundlich zu jedem, so auch zu Marina. Mit der Zeit verguckte sich Marina sogar in ihn, was dieser aber nicht bemerkte. Er hatte sichtlich eine Neigung für die 'echten Preds', die gleich große Beute am Stück verschlingen konnten, wie die Frosch-, Waran- oder Schlangenmädchen. Die wiederum waren aber nicht an ihm interessiert.
 
Also begann Marina heimlich, in der Hoffnung, ihn für sich zu gewinnen, ihre prädatorischen Fähigkeiten zu trainieren. Konnte sie anfangs nur Sardinen herunterschlucken, gelang ihr das nach und nach, im Verlaufe monatelanger Übung mit Heringen, Forellen, Makrelen, Dorschen und so weiter, bis sie zu ihrem großen Stolz ihren Magen mit ganzen ausgewachsenen Welsen, Tuns und Stören füllen konnte. Die üppigen Rundungen, die aus diesen Übungen resultierten, ließen den Spott der meisten männlichen, und auch einiger weiblicher Schüler verstummen, erregten aber den Neid und schürten die Missgunst einiger ihrer Mitschülerinnen.
 
Besonders die Froschmädels aus der Synchronschwimmmannschaft, die schon immer eine gewisse Rivalität zum Freistilschwimmteam, in dem Marina das wertvollste Mitglied war, hatten, hatten es immer noch auf sie abgesehen. Doch nun, bei den jährlichen sportlichen Wettbewerben zwischen den benachbarten Schulen, die dieses Jahr in ihrer Schule kurz vor den Abschlussfeiern abgehalten wurden, sah sie die Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, und sich gleichzeitig für die jahrelangen Sticheleien zu revanchieren.
 
Der Freistilschwimmwettbewerb verlief etwas enttäuschend, ihr Team erreichte gerade den dritten Platz, da Marina einiges von ihrer Stromlinienform eingebüßt hatte. Aber im Anschluss darauf kam das, worauf sie eigentlich gewartet hatte. Im Gleichschritt zum Rhythmus ihrer Auftaktmusik marschierten die acht Mädels vom Synchronschwimmteam an den Beckenrand, formten eine absolut symmetrische Figur, bis sie ins Becken sprangen, und die Musik zu Nelly Furtado's 'Maneater' wechselte. Ohne eine Millisekunde Abweichung vom Takt der Musik absolvierten sie ihre Choreografie, machten ihre Hebefiguren, streckten ihre dicken Sprungbeine mit den Schwimmhäuten aus dem Wasser und erzeugten damit eine Gischt, durch die niemand bemerkte, wie Marina, die heimlich an der entfernten Ecke des Beckens eingetaucht ist, am Boden entlang bis unter die Gruppe schwamm. Dort wartete sie auf das Glanzlicht der Darbietung, die Pyramide, bei der die vier unteren drei andere komplett aus dem Wasser hoben, auf deren Schultern die letzte von ihnen mit hocherhobenen Händen stand. Das war Marinas Moment. Sie stieß sich vom Beckenboden ab, und kurz bevor sie die heftig strampelnden Waden der vier Basisschwimmerinnen erreichte, riss sie ihr Maul so sehr auf, wie sie konnte. Ihre Backen dehnten sich weit, um die gewaltige Wassermenge um die Mädchen aufzunehmen. Als die Füße der Froschmädchen Marinas riesige Zunge berührten, und eine Wand aus Lippen um sie herum sich über die Wasseroberfläche erhob, brach die Pyramide zusammen, die restlichen vier fielen in das kleine Becken, das Marinas Mund formte, und verschwanden hinter dem sich schließenden Vorhang aus Barten, über die sich schließlich ihre Lippen schoben. Während Marina so mit dem Rücken nach unten auf dem Wasser trieb, und, während die Musik weiterlief, das Tosen der Zuschauer, die eben noch die perfekte Hebefigur bejubelten, verstummte, ließ sie die immensen Wassermassen, die sie mitsamt dem Schwarm aufgenommen hatte, durch ihre Barten und ablaufen. Mal waren hier zwischen ihren Lippen ein paar Finger zu sehen, die vergeblich versuchten, sich durch die struppigen Faserbüschel zu arbeiten - mal hatte es ein ganzer Arm in die Freiheit geschafft, nur um wieder hineingezogen zu werden, als Marinas Zunge den jeweils dazugehörenden Körper erfasste, und mit aller Macht in ihren engen Schlund zwang. Für das ganze Publikum als ihren Hals hinunter wandernde Wölbungen gut ersichtlich, verschwand so im Takt der Musik eines der Mädchen nach dem anderen in ihrer Vormagenkammer. Als sie nur noch als sechzehn pulsierende Beulen zu erkennen waren, die ihre kräftigen Beine in ihrem Befreiungskampf an Marinas massiv aufgeblähten Bauch ausbildeten, fing Marina damit an, sich selbst zum Takt der Musik zu bewegen, und beendete so, trotz ihres riesigen, unförmigen Bauches mit erstaunlicher tänzerischer Eleganz, auf ihre eigene Art die Kür. Als die Musik endlich verstummte, herrschte für einige Sekunden absolute Stille, bis die Leute aufstanden und ihr tosenden Beifall spendeten. Marina versuchte so gut es ging, sich im Wasser zu verbeugen, und warf Dustin eine Kusshand zu. Dieser stand nur mit offenem Mund da und klatschte langsam geistesabwesend mit den Händen.
 
 
Ihre ganze Kraft musste Marina aufwenden, um ihr nun fast verzehnfachtes Gewicht aus dem Becken zu hieven, und konzentrierte sich voll auf ihr Gleichgewicht, um nicht wegen des etwa einen Meter großen, mit zappelnden Froschschenkeln gefüllten Wanstes, den sie aus ihrem aufgeplatzten Schwimmanzug heraus vor sich hertrug, umzufallen. Dustin kam, immer noch geistesabwesend langsam klatschend, auf sie zu.
 
"Wow, das war klasse! Tolle Choreografie! Ich wusste gar nicht, dass du dazu in der Lage bist! Aber ich will dich nicht aufhalten, damit du sie wieder rausbekommst, du willst sie ja schließlich nicht verdauen", sagte er mit einem Grinsen.
 
Marina stutzte ein wenig. Diese Option hatte sie bisher nicht wirklich erwogen. "Ja, klar", sagte sie, "außer natürlich, du willst das", fügte sie noch mit einem Zwinkern in einem verführerischen Ton dazu.
 
Dustin war einen Augenblick überrascht, und was sich dann in seinem Gesicht abzeichnete konnte man nur als Zweikampf zwischen moralischem Empfinden und sinnlichen Begierden bezeichnen.
 
"War nur ein Scherz!", sagte Marina, die erkannte, dass es wohl Dustins Gelüsten entgegenkommen würde, sie aber dadurch sein Gewissen belasten würde. Sie drückte ihm einen dicken Schmatzer auf den Backen und watschelte schwankend in Richtung Duschräume. "Da habt ihr Kröten aber noch einmal Glück gehabt!", murmelte sie vor sich hin.
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Wal-Purge - isst acht! By stratokummulus -- Report

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This is the German version of "A whale of a time": https://aryion.com/g4/view/1035986

Um  CarlJs vier millionster Besichtigung zu huldigen habe ich mich entschlossen die eine oder andere bisher noch nicht veröffentliche Blitzprosa zu veröffentlichen, die aus Konversationen in CarlJ's Discord Server entstanden und die schon seit über einem Jahr der Enthüllung harren.
Hier ist Nummer Zwei vom Februar 2023.

Die Geschichte basiert auf einer Figurenidee von  credxz, den englischen Titel, vorgeschlagen von  CelestialDissolve konnte ich nicht vewenden, darum dieses Wortspiel im Titel, im Deutschen leider auch nicht wirklich zum heutigen Tag funktionierend.

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